- Amanita Muscaria – der Fliegenpilz und seine Anwendung
Ambivalent ist das Bild der alten Wesenheit „Amanita Muscaria“ – zu Deutsch Fliegenpilz – in unserer westlichen Kollektivpsyche verankert. Die Assoziationen zu dieser geheimnisvollen, wilden Schönheit des Waldes reichen von tödlich, giftig, ungenießbar und gefährlich bis hin zum sagenumwobenen Glückspilz. Wer sich die Mühe macht, die Spuren seiner optischen Signaturen in unserer Kultur zu verfolgen, findet sie sowohl beim Weihnachtsmann als auch in Messgewändern des Vatikans wieder. Ein Umstand, der so manche Historiker nach der Verbindung zwischen Religion, Spiritualität und dem seit jeher mit Magie, Elfen und Kobolden assoziierten Pilz suchen ließ.
- Moderne Anwendung: Renaissance des Fliegenpilzgebrauchs
In den letzten Jahren begann, ausgehend von der russischen Bewusstseinsforscherin mit dem Alias „Baba Masha“, eine Renaissance des alltagstauglichen und heilsamen Fliegenpilzgebrauchs. Vor allem im sogenannten „Microdosing“-Bereich – also der oralen Einnahme kleinster Mengen (0,3 bis 2 Gr*) der sonst, im höheren Gramm Bereich stark psychotropen Substanz – versprechen die beiden Hauptwirkstoffe Muscimol und Ibotensäure laut Erfahrungsberichten von vielen tausenden Usern weltweit, positive Unterstützung bei körperlichen und psychischen Symptomen wie:
*Schlafstörungen
*Süchten (vor allem Alkohol, Designerdrogen und Medikamentenabhängigkeit)
*Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD)
*Ängsten und Panikzuständen
*psychische Mut- und Antriebslosigkeit
*Steigerungen der allgemeinen Kreativität, des „Flows“
*Stimmungsverbesserung
*Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
*Linderung von ADHS
*bessere und gesündere Abgrenzungsfähigkeit
*Wiederherstellung innerer und äußerer Ordnung
- Wissenschaftliche Betrachtungen der Wirkungsweise von Muscimol
Was genau macht jetzt, zunächst einmal auf der wissenschaftlichen Ebene betrachtet, die Einnahme von Muscimol bzw. Ibotensäure in Kleinstmengen so effektiv und interessant?
Das Muscimol des Pilzes interagiert aktiv mit den GABA(1)-Rezeptoren und stimuliert deren Funktion. GABA ist ein Neurotransmitter, der die Signale zwischen den Neuronen des parasympathischen Nervensystems weiterleitet. Der Parasympathikus ist für die Steuerung der Organe in den Ruhe- und Entspannungszustand verantwortlich und es ist auch der Zustand des Nervensystems, in dem Erholung und Heilung stattfinden.
Wenn GABA an Rezeptoren bindet, führt dies zu einer Verringerung der Erregung der Neuronen und zu einer Abnahme der Aktivität des Nervensystems. Dank der Stimulierung von GABA wird der Mensch ruhiger. Ein ähnlicher Effekt, wie er auch bei hochwertigem Ashwagandha-Extrakt beobachtet wird und erforscht ist. Daher beruhigt der Pilz das Nervensystem und kann durch die tiefe Entspannung, die im System eintritt, allgemeine Heilungsprozesse positiv unterstützen.
Menschen, die bedingt durch Traumata oder langanhaltenden, dauerhaften psychosozialen Stress plus systemnotwendigen Anpassungsdruck meist nicht mehr voll in der Lage sind, den parasympathischen Ruhe- und Erholungszustand im Alltag zu erreichen, leiden unter den im Laufe der Zeit immer schwächer werdenden Selbstregulierungsvorgängen des Körpers. Es kommt zu diversen und oftmals diffusen körperlichen und psychologischen Symptomen wie: die Unfähigkeit, mental zur Ruhe zu kommen und Gedankenkarusselle bewusst abzuschalten, sich generell zu entspannen genauso wie erholsam zu schlafen und dadurch tiefgehend zu regenerieren.
Aus dem Amanita Microdosing Selbstversuch den ich über mehrere Wochen gemacht habe, fand ich diese Wirkungen an mir bestätigt. Ich fühlte mich wesentlich entspannter, ruhiger, angstfreier (ohne übermütig zu werden) gelöster und fokussierter. Meine Gedanken waren klarer und ich fand leichter Lösungen zu mir sonst komplex erscheinenden Themen und Aktivitäten. Auch meine Schlafmuster verbesserten sich schnell und merkbar.
Viele Anwender berichten auch über ein „nicht mehr länger Aufschieben“ von wichtigen Aufgaben in ihrem Leben und mehr Mut diese anzugehen. Diese Eigenschaft des Pilzes ergibt sich hauptsächlich durch die Ibotensäure, die einen in der richtigen Dosis und Anwendung, klar, präsent und „tuend“ macht. Auch diese Tendenz fand ich bei mir bestätigt. Durch die Entspannung die Amanita in unser System bringen kann, fließt die Lebensenergie, die sonst in meist neurotisch mentaler Energie gebunden ist und dadurch verloren geht, viel freier. Man hat mehr Lust aufs Leben und geht mutiger und gelöster in den Tag oder an Aufgaben generell heran.
- Chemische Umwandlung von Iboten zu Muscimol – die sogenannte „Decarboxylierung“
Der Körper verwandelt im Verdauungsvorgang die für ihn in hohen Dosen giftige Ibotensäure in das verträglichere Muscimol um. Dieser Vorgang wird als „Decarboxylierung“ bezeichnet und war schon in der antiken Anwendung von Amanita Muscaria im alten Indien und Russland bekannt. Die potentiellen Vergiftungssymptome bei zu hohen und zu schnellen Dosen von Amanita Muscaria bzw. deren milder werdende Symptome sind Begleiterscheinungen dieser Umwandlung, die von starken Krämpfen, Lähmungen und sehr unangenehmen psychischen Grenzerfahrungen reichen, die meist nur mit hospitaler Hilfe nach mehreren Tagen in den Griff zu bekommen sind. Man sagt, dass die Effizienz und Schnelligkeit der Umwandlung vom jeweiligen Darmmilieu des Konsumenten abhängig ist und es so auch zu unterschiedlich starken Wirkungen bzw. Vergiftungen kommt. Eine Ibotensäure-Vergiftung hinterlässt – im Gegensatz zu dem letalen Knollenblätterpilz etwa, laut wissenschaftlichen Beobachtungen, zum Glück keine bleibenden Organschäden. Dennoch ist von dieser Art des Verzehrs unbedingt Abstand zu nehmen, wenn man sich unnötige Traumen und Komplikationen in seinem Leben ersparen will. Der Anteil an Ibotensäure übersteigt den des getrockneten Pilzes um ein Vielfaches und der Prozentsatz an Iboten kann von Pilz zu Pilz um einen bis zu 60-fachen Anteil variieren.
- Zubereitungsmethoden, externe „Decarboxylierung“ und deren Wirkungen
Wird der Fliegenpilz, genauer gesagt, der Hut des Pilzes bei 55 Grad** im Dörrer oder Backofen mit Umluft getrocknet, verwandeln sich bis zu 30% der Ibotensäure in Muscimol um, das im Gegensatz zur aufputschenden und wach machenden Ibotensäure eine beruhigende und tief entspannende Wirkung auf den Organismus zeigt. Bereitet man aus den gut getrockneten Kappen zusätzlich noch mit kochendem Wasser einen Tee zu und lässt diesen 20 Minuten ziehen, wird nochmals bis zu 30% Ibotensäure abgebaut. Das Hinzufügen von Zitronensaft (auf 200ml den Saft einer viertel Zitrone etwa) soll zusätzliche 20% Umwandlung bringen.
Diese Form der Zubereitung ist vor allem bei abendlichem Gebrauch von Amanita ratsam, da man so leichter und schneller in den Ruhe- und Schlafmodus kommt und nicht (bedingt durch den Ibotenanteil) vor lauter Tatendrang bis in die Nacht aktiv bleibt. Dieser Tee schmeckt erfrischend und ist deshalb auch für jene geeignet, die den nach Suppenwürze erinnernden Geschmack des rohen Pulvers nicht mögen. Alternativ kann man das Pulver auch in Kapseln füllen und so leichter Schlucken.
Wenn man Amanita Muscaria am Morgen in Pulverform (oder ein kleines Stück einer getrockneten Kappe)*** einnimmt, hat man sowohl eine entspannende, als auch aktivierende Wirkung, da die beiden Hauptwirkstoffe (Iboten und Muscimol) noch vorhanden sind. Auf diese Art eingenommen hat bei mir die entspannende Wirkung den ganzen Tag angehalten **** und dazu geführt, dass ich auch am Abend leichter einschlafen konnte.
Andere Möglichkeiten der Anwendung sind:
Ölauszüge von Amanita Pulver (zur externen Anwendung bei Knochen und Nervenschmerzen und Hautirritationen)
Alkoholauszüge aus rohen Pilzen Pulver (zur externen Anwendung bei Knochen und Nervenschmerzen und Hautirritationen – hier ist der Anteil an Ibotensäure am höchsten)
Räucherungen des Pulvers oder getrockneten Kappen (auch ein guter Weg um sich mit dieser Wesenheit vertraut zu machen, ohne sie einzunehmen)*****
In Russland hat der rohe und ungetrocknete Pilz, eingelegt in Alkohol, mit seinem sehr hohen Anteil an Ibotensäure eine lange Tradition als extern! angewandtes Schmerzmittel, das dermal aufgetragen auf natürliche Art die Schmerzübertragung reduziert und so Linderung bei Schmerzzuständen bringen kann. Wer den rohen Pilz isst, dem wird allerdings sehr schnell für immer der Appetit darauf vergehen, da die hohe Konzentration an Ibotensäure zu schweren körperlichen Vergiftungserscheinungen führt.
- Risiken hoher Dosierungen
Aber auch bei Muscimol kann es bei zu hoher Dosierung (Bereiche über 10 Gramm + an Trockengewicht) zu Komplikationen im körperlichen und seelischen Bereich kommen, da die Entspannung im Extremfall bis zur Atemlähmung führen kann. Zudem kann man auch hier in seelische Untiefen geraten, die oftmals von vollkommener Dissoziation zur realen Umgebung sowie schweren Erinnerungslücken und seelischen „Amokläufen“ gekennzeichnet sein können, bei denen der Körper ein Eigenleben führt, dass vom eigenen Geist (der sich in anderen Dimensionen und Zeitparametern aufhält) nicht mehr bewusst gesteuert werden kann.
Baba Masha hat in ihrem sehr lesenswerten Buch „Healing and Creativity with the Sacred Mushroom“ am Ende einige Fallbeispiele von Amanita im hohen Dosisbereich gesammelt. Wer diese liest, bekommt ein Gefühl für die Zustände, in die man fallen kann, wenn man glaubt, mit Amanita eine neue Freizeitdroge entdeckt zu haben. Gemeint sind hier aber Mengen von über 10 bis 30 Gramm des getrockneten Pilzmaterials. Wer solche Erfahrungen unbedingt machen möchte, ist gut beraten, diese nur in Begleitung eines erfahrenen Schamanen zu tätigen und mit ernsthafter seelischer Absicht und Notwendigkeit an diese Schwelle heranzutreten. Stark Psychotrope Substanzen und der in ihnen wirkende Pflanzengeist haben die Eigenschaft, unlautere Absichten von Usern zu durchschauen und diese auch, in Form von sehr unangenehmen seelischen Zuständen, zu tadeln.
Amanita Dreamer ist gegenüber dem Thema Macrodosing anders eingestellt und verweist auf die sehr tiefen Heilerfahrungen, die man im höher dosierten Bereich auch machen kann. In ihren Augen sind die unnötigen und vermeidbaren Horrorstories meist darin begründet, dass Konsumenten hohe Dosen von Amanita auf einmal und zu schnell konsumieren, anstatt sich langsam und über einen längeren Zeitraum immer mehr an höhere Dosen zu gewöhnen. In ihrem in die Tiefe führenden Buch „Dosing Amanita Muscaria“ von Amanita Dreamer geht sie genauer darauf ein. Sie macht aber auch ganz klar, das ab einer gewissen Dosis unbedingt ein „Tripsitter“ anwesend sein muss, da es sonst zu Verletzungen kommen kann. Wenn das Nervensystem nicht mehr in gewohnter Manier mit dem Körper kommuniziert und man z.B. die Treppe herunterfällt, weil man in Gedanken und der subjektiven Gesamtwahrnehmung schon unten war, der Körper aber noch oben steht, ist dies eine Erfahrung, die durch den erwähnten Tripsitter vermieden werden kann.
- Variabilität der Pilzwirkstoffe
Ein weiterer Umstand, der die Wirkung von Amanita im höheren Bereich schwer vorhersagbar macht, ist die Tatsache, dass die Kappen von Amanita sehr unterschiedlich in der Wirkstoffintensität sind. Manche Kappen haben sehr wenig bis gar keine Inhaltsstoffe, andere wiederum sind bis zum Bersten voll damit. Wer also eine gleichbleibende Intensität und Wirkung bei Amanita sucht, ist mit einer Pulvermischung besser beraten, da hier viele unterschiedliche Kappen zu einer homogenen Mischung vermahlen sind. Auch aus selbst gesammelten oder gekauften Kappen sollte man sich nach dem Trocknungsvorgang eine Pulvermischung machen, um eine halbwegs vorhersehbare und gleichbleibende Dosis erwarten zu können.
In der Microdosierung allerdings, um die es in diesem Beitrag geht, ist der Umgang mit Amanita ein sehr sicherer und bei den meisten Menschen auch sehr heilsamer.
Baba Masha hat in ihrem Buch eine Studie mit über 3000 Teilnehmern durchgeführt, die sich alle für mehrere Wochen einer Microdosis Kur (0,5 bis 2 Gramm) mit Amanita Muscaria unterzogen hatten. Hier findest Du die Ergebnisse dazu zusammengefasst:
Zusammenfassung der Ergebnisse der Amanita-Mikrodosierungsstudie aus dem Buch Buch „Healing, creativity and recovery with the sacred mushroom“ von Baba Masha:
- Amanita und seine Wirkung auf unsere Schlafmuster
In Studien, die die Wirkung von Muscimol auf den Schlaf zur Untersuchung hatten, wurde herausgefunden, dass Muscimol aus dem Amanita Muscaria Pilz die Tiefschlafphase erhöhte.
Die Tiefschlafphase ist eines der Stadien des Langschlafs. Während des Tiefschlafs laufen wichtige Prozesse ab: die Anhäufung von Substanzen, die für das volle Funktionieren des Körpers notwendig sind wie etwa die Wiederaufnahme von Adenosintriphosphat (ATP) in die Zellen, die Synthese von Aminosäuren, sowie die Produktion von Wachstumshormonen. Das Kurzzeitgedächtnis überträgt in dieser Phase des Schlafes auch wichtige Informationen ins Langzeitgedächtnis, wodurch Lerninhalte besser gefestigt und verarbeitet werden können. Auch das Immunsystem verarbeitet in dieser Zeit Informationen über Krankheitserreger und Keime. Die Qualität dieser Phase die bis zu 20% unseres Schlafes ausmacht, ist also entscheidend für die körperliche und geistige Erholung sowie für die Vorbereitung und Herausforderungen des kommenden Tages.
Im Eigenversuch konnte ich auch diese Behauptung bestätigen: Meine Einschlafphase wurde leichter und schneller. Wenn ich in der Nacht munter wurde, um etwa aufs Klo zu gehen, konnte ich sofort und willentlich wieder einschlafen – ein Umstand, der bei mir nicht immer der Fall ist und mir schon öfters eine schlaflose Nacht beschert hat. Die Gesamtschlafdauer wurde kürzer, aber ich erwachte um ein Vielfaches erholter als bei normaler Schlafdauer. Statt um ca. 7 Uhr 30 erwachte ich um ca. 5 Uhr und dachte zuerst, dass es sich um eine Schlafstörung oder Unterbrechung handeln musste, stellte aber zu meiner Überraschung fest, dass ich ausgeschlafen und fit war. Fitter als ich es sonst nach 2 bis 3 Stunden mehr, aber eben nicht so tiefem Schlaf, war. Ebenso habe ich gemerkt, dass wenn ich schon in einer Schlafstörung bin – also von 2 in der Früh weg nicht schlafen kann und mich bis 5 Uhr hin und her wälze – und dann Amanita Tee trinke, ich schneller wieder einschlafe und die 2 bis drei Stunden Schlaf die mir dann bis zum Morgen bleiben um einiges erholsamer sind und ich trotz des erheblichen Schlafmangels relativ fit für den Tag bin.
Wichtig! – Wenn man Amanita am späten Nachmittag oder Abend in Microdosen zu sich nimmt, kann es sein, dass man sich freudig in kreativen Aktivitäten verlustiert und man die Zeit übersieht, bzw. das System nicht an Schlaf denkt. Um diesen Effekt zu umgehen, empfiehlt sich folgende Anwendung:
Nimm die Dosis Deiner Wahl (0,5 bis 1 Gr) Amanita Pulver und übergieße sie mit 100-200ml heißen Wasser. Lass den Tee 20 Minuten sanft köcheln und füge am Ende noch ein bis 2 Teelöffel Zitronensaft dazu. Beide Schritte (heißes Wasser+ Zitronensaft) sorgen dafür, das die vorhandene und aktivierende Ibotensäure im Pilzpulver umgewandelt wird in das beruhigende Muscimol. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du entspannt in den Schlaf döst sehr viel höher.
9. Astrologische Betrachtung von Amanita
Astrologisch betrachtet baut Amanita Muscaria überschüssiges Luftelement (Denken und geistige Aktivität) ab reduziert es mehr aufs Wesentliche – also auf notwendige und praktische Aufgaben im Hier und Jetzt. Einige Schwächen des Luftelements und damit übermäßiger mentaler Aktivität sind: Verzettelung, Unentschiedenheit, Oberflächlichkeit, Konzentrationsschwäche und ein aus Angst motivierter Hang zu unnötigem Grübeln und sich vermehrt Sorgen machen, vor allem was zukünftige Ereignisse angeht. Man lebt im Kopf und denkt, meist schon automatisch und vom eigenen bewussten Willen abgekoppelt, mehr als man konkret erlebt oder umsetzt.
Viele Neurosen haben bezogen auf die 4 Elemente einen zu hohen Anteil des Luftelements zu Grunde liegen. Unter dem Einfluss der Tiefenentspannung die Amanita und das in ihm vorhandene Muscimol in uns fördern können, wird uns leichter bewusst, wie viel sprichwörtliche „heisse Luft“ in unseren oftmals zum größten Teil erdachten Problemen oder denen unserer Mitmenschen steckt. Amanita kann hier leichter die gesunde Einfachheit der Lebensintelligenz wiederherstellen helfen und dadurch Er-lösungen aufzeigen, die uns mit einem angstbesetzen Verstand nicht so leicht ein oder zufallen.
Weiters erhöht Amanita das Wasserelement und hilft dabei, sich besser zu spüren und in sich selbst hinein zu entspannen. Wer mit Amanita arbeitet, wird merken, dass sich auch auf der emotionalen Ebene viele Prozesse lösen. Unvermittelt kommen Emotionen an die Oberfläche, die zum Beispiel Anspannungen oder unterdrückte Trauer zum Inhalt haben können. Diese Vorgänge liefen bei mir „nebenbei“ ab und waren nie störend oder überfordernd. Sie waren einfach „da“ und durch das zu lassen, vergingen sie auch immer sehr schnell und ohne Komplikationen wieder.
Amanita befeuchtet auch die Schleimhäute, was vor allem für Menschen interessant ist, die Amanita rauchen wollen. Ebenso sagt man Amanita luststeigernde Eigenschaften, vor allem für Frauen nach, da das Liebesspiel entspannter und „geschmierter“ genossen werden kann.
Weitere Tips und Tricks zur Beruhigung der jeweiligen Elemente in Dir findest Du hier.
- Amanita als Ordnungsbringer
Ein weiterer Effekt von Amanita, den ich bei mir und auch von Freunden bestätigt fand, ist das Herstellen von mehr innerer und äußerer Ordnung. Wenn man während einer Microkur mit Amanita auf konkrete Unordung in seinen 4 Wänden blickt, erkennt man leicht und klar, wie eine bessere Ordnung auszusehen hat und ist auch instinktiv motiviert, diese mit freudiger Bestimmtheit umzusetzen.
Ich habe in den Wochen des Microdosing Selbstversuches meine komplette Wohnung umgestellt. Nicht aus einem bewussten Plan heraus, sondern aus einem innerem Antrieb, der mich selbst überraschte und oft aus „dem Nichts“ kam. Das Umräumen erfüllte mich mit Freude und gab mir ein noch besseres Gefühl in meinen 4 Wänden.
Innere Unordnung, in Form von ungeklärten inneren Thematiken und Standpunkten, sind mir schneller klarer geworden und ich konnte entspannter auf meine innere Wahrheit hören und sie hernach in der Außenwelt kommunizieren und umsetzen. Am Anfang der Kur wurde mir auch stärker bewusst, wie mein allgemeines Verhalten auf subtilen Ebenen von einer Grundangst bestimmt wurde, was mir in diesem Ausmaß davor nicht bewusst war. Ich konnte mich leichter und freier entscheiden, anstatt mich automatisch durch Angst motiviert zu verhalten.
Ebenso fiel mir auf, dass ich schneller spürte, wenn Menschen in meinem Umfeld „energetische Unordnung“ in sich trugen und diese ausstrahlten. Damit meine ich die weiter oben erwähnte „heiße Luft“ – also im Endeffekt komplett unnötige und irreale psychische Verhaltensstrukturen, die dem Umfeld Energie entziehen und unbewusst versuchen, vom Wesentlichen Abzulenken. Durch die entspannende und angstlösende Wirkung von Amanita, ist man näher an seinem eigenem und dem Wesen der Dinge allgemein dran. Was davon ablenkt, wird als störend und eben „unordentlich“ (im Sinne von „aus der Ordnung gefallen“) empfunden.
Solche neurotischen Strukturen sind stark angstbegründet und sobald diese beruhigt ist, fallen auch die damit zusammenhängenden Verhaltensmuster weg. Die in diesen Charakterstrukturen gefangene Energie wird plötzlich freier und kann bewusster zur eigenen Freude und Entwicklung genutzt werden.
Insofern hat Amanita auch eine Verbindung zum skorpionisch/plutonischem Urprinzip, dass am meisten mit gebundenen seelischen Energien assoziiert ist und uns auffordert, diese oft gordisch verknoteten energetischen Ströme in uns zu entwirren – indem wir sie durchschauen und, wie einstmals Herkules im Mythos der Hydra, ans Licht des Tages (und somit unser Bewusstsein) heben.
11. Amanita und sein Einfluss bei Alkoholabhängigkeit
In dem schon weiter oben erwähnten Buch von Baba Masha wurden über 3000 Fallbeispiele von Menschen untersucht, die Amanita Muscaria über mehrere Wochen in einer Microdosierung von bis zu 2 Gr täglich zu sich nahmen. In über 60% der alkoholkranken Probanden wurde eine bleibende Verbesserung oder Heilung von oft schwerer und jahrelanger Alkoholabhängigkeit beobachtet. Die Probanden berichteten, dass der Pilz „ihnen gezeigt hatte, was für ein Gift der Alkohol sei, bzw. was er mit ihnen mache“ und das Verlangen nach ihm ließ innerhalb kürzester Zeit immer mehr nach.
Ähnliche Berichte gibt es in diesem Buch zu anderen bekannten gesellschaftlichen Süchten wie Rauchen, Cannabiskonsum, Tablettenabhängigkeit, wo ebenfalls das Verlangen danach auf der psychologischen Ebene geringer wurde oder ganz wegfiel. Am stärksten allerdings scheint der Einfluss Amanitas auf die Alkoholsucht zu sein.
Das Verlangen nach Alkohol nimmt wissenschaftlich betrachtet dadurch ab, dass die Wirkstoffe des Fliegenpilzes an die gleichen GABA Rezeptoren wie sonst Alkohol andocken. Dadurch senden die für die Sucht verantwortlichen Rezeptoren weniger Verlangen aus. Es wird auch geraten (als nicht Alkoholkranker), wenn man eine Amanita Microdosingkur macht, keinen oder nur minimale Spuren von Alkohol zu konsumieren, da es sonst zu einer Überforderung der damit verbundenen Nervenbahnen kommen kann und man sich gereizt und gestresst fühlen könnte. Hier heißt es entweder oder – und zum Glück fällt einem während einer Amanita Kur diese Entscheidung leichter. Ein Glas Wein oder Bier macht jetzt aber keinen akuten Stress im System und soll kein Grund sein, das Thema nicht anzugehen.
Ich bin kein Alkoholiker und trinke nur aus Höflichkeit oder zu festlichen Anlässen ein kleines Glas Wein hier und da mit, kann aber bestätigen, dass, wenn man Amanita gering dosiert zu sich nimmt, der Gedanke an Alkohol einem absurd vorkommt und man auch keinerlei Verlangen danach hat. Trinkt man dennoch einen Schluck Wein oder Ähnliches, schmeckt dieser nicht nach „mehr“. So war es zumindest bei mir. Bekannte von mir, die regelmäßiger am Abend mal ein Glas Wein aus Genussgründen trinken, berichteten das gleiche. Die Wirkung von Muscimol bewirkt körperlich eine Entspannung, die der eines leichten Alkoholrausches nahe kommt, ohne jedoch die Sinne zu trüben oder unkoordiniert zu machen. Solche Symptome kommen erst bei höheren Dosen von Muscimol zum Tragen.
12. Macht der Gebrauch von Amanita Abhängig oder gibt es unerwünschte Nebeneffekte?
Wissenschaftlich betrachtet, binden Muscimol und Ibotensäure hauptsächlich an GABA und Glutamat Rezeptoren, was eine beruhigende und manchmal sedierende Wirkung (bei Muscimol) oder eine aktivierende und aufputschende Wirkung (Ibotensäure) hervorruft. Es gibt keine Belege und Berichte dafür, dass diese Mechanismen eine physische Abhängigkeit im Sinne von Entzugssymptomen auslösen. Die einzige Gefahr besteht in einer unverantwortlichen Überdosierung die das eigene physische und energetische System überlasten und zu Vergiftungserscheinungen führen.
Was mir im Selbstversuch auffiel: Der Gebrauch von Amanita Muscaria schafft kein suchterzeugendes Defizit im Körper und Nervensystem wie zum Beispiel Alkohol oder Nikotin. Wenn man Amanita nicht mehr zu sich nimmt, gibt es keine wie auch immer gearteten Entzugserscheinungen auf der körperlichen Ebene. Einzig der Zustand des Nervensystems verändert sich wieder. Man wird sich des Unterschieds zwischen „ruhig, entspannt, gelöst“ und „unrunder, schneller, hektischer, ängstlicher“ stärker bewusst.
Bei längerem Gebrauch von Amanita (5x die Woche für 2 Monate) fiel mir auf, dass die Entspannung meines Nervensystems und Gesamtwesens immer tiefer und heilsamer wurde, bis hin zu dem Punkt, an dem ich merkte, dass ich, im Vergleich zu meinen Mitmenschen, deutlich langsamer und ruhiger war. Ich konnte alle Aufgaben die an mich gestellt wurden, normal und konzentriert erledigen, jedoch langsamer als es das „normal“ neurotische Treiben unseres staatlichen und zeitlichen Systems gewohnt ist. An diesem Punkt machte ich eine längere Pause. Als ich nach ein paar Wochen wieder Amanita in der Früh zu mir nahm, war dieser Effekt weg. Mittlerweile konsumiere ich etwa 2 bis 3x die Woche einen TL Amanita am Morgen. Dies ist, für mein System, eine gute Balance zwischen Entspannung und Aktivität. Auch merke ich, dass die entspannende Wirkung auf das Gesamtnervensystem bis zu 3 Tage nach der Einnahme in meinem System spürbar bleibt.
Generell fühlt man die ordnungsbringende Eigenschaft von Amanita, so finde ich, klarer, wenn man immer wieder mal ein bis 2 Tage Pause macht im Gebrauch. Auch habe ich gemerkt, dass, wenn man ihn für längere Zeit nimmt, man automatisch auf ihn vergisst oder keine Lust auf eine Einnahme verspürt. Ebenso ein Zeichen, dass es sich bei Amanita nicht um einen Deal mit dem Teufel handelt, sondern das System freie Wahl hat ob es eine Symbiose mit dieser Wesenheit eingehen will oder nicht.
13. Kontrainduktionen für eine Amanita Microdosing Kur
Folgende Punkte gilt es unbedingt zu beachten wenn Du planst, Amanita in Eigenverantwortung einzunehmen:
Anticholinergische Medikamente: Der Amanita muscaria Pilz enthält Muscarin, einen cholinergen Agonisten, der in Kombination mit anticholinergen Medikamenten, wie Atropin, Scopolamin und einigen Antidepressiva, unerwünschte Wirkungen hervorrufen kann.
Monoaminoxidase-Hemmer (MAOIs): Der Amanita muscaria-Pilz enthält die Verbindungen Ibotensäure und Muscimol, die mit MAOIs, einer Art von Antidepressiva, in Wechselwirkung treten können. Diese Kombination kann ein Serotonin-Syndrom verursachen, das lebensbedrohlich sein kann.
Beruhigungsmittel für das zentrale Nervensystem (ZNS): Der Amanita muscaria-Pilz kann zu Sedierung führen und die Wirkung von ZNS-Depressiva wie Benzodiazepinen, Barbituraten und Opioiden verstärken. Diese Kombination kann zu übermäßiger Sedierung, Atemdepression und sogar Koma führen.
Alkohol: Die Kombination von Amanita Muscaria mit Alkohol kann das Risiko von Nebenwirkungen, wie Schläfrigkeit, Verwirrung und Koordinationsstörungen, erhöhen. Dies kann gefährlich sein, da es das Risiko von Stürzen und Unfällen erhöhen kann.
Benzodiazepine: Benzodiazepine, wie z. B. Diazepam und Lorazepam, können die sedierende Wirkung von Amanita Muscaria verstärken. Dies kann zu übermäßiger Schläfrigkeit, Verwirrung und Koordinationsschwierigkeiten führen.
Barbiturate: Barbiturate, wie z. B. Phenobarbital, können die sedierende Wirkung von Amanita Muscaria ebenfalls verstärken. Dies kann zu übermäßiger Schläfrigkeit, Verwirrung und Koordinationsstörungen führen.
Antidepressiva: Einige Antidepressiva, wie z. B. Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI), können mit Amanita Muscaria in Wechselwirkung treten. Dies kann zu einem potenziell lebensbedrohlichen Zustand, dem so genannten Serotonin-Syndrom, führen, das Symptome wie Unruhe, Verwirrung, Herzrasen, Bluthochdruck und Fieber hervorrufen kann.
Antipsychotika: Einige antipsychotische Medikamente können mit Amanita Muscaria in Wechselwirkung treten und das Risiko von Nebenwirkungen wie Verwirrung, Sedierung und Koordinationsstörungen erhöhen.
Schwangerschaft: Da das Nervensystem von Mutter und Kind in dieser Zeit besonders empfindsam ist und Forschungen auf diesem Gebiet nicht wirklich vorhanden sind, ist von einer Microdosing Kur während einer Schwangerschaft abzuraten.
Psychotischer Hintergrund: Solltest Du in Deiner Vergangenheit psychotische Episoden erlebt haben, ist Amanita, so wie auch alle anderen psychedelisch wirkenden Substanzen, zu meiden.
Solltest Du den Versuch wagen wollen, gewisse Medikamente in Deiner täglichen Routine durch Amanita zu ersetzen – bitte besprich diese Pläne unbedingt mit einem professionell ausgebildeten Psychiater/in die sich mit der oft sehr komplexen Wechselwirkung von Medikamenten und Natursubstanzen auskennen und Dich gezielt beraten und auf diesem Weg unterstützen können.
Sichere Wechselwirkungen (laut Internetrecherche) mit Medikamenten sind:
Antibiotika: Antibiotika wie Penicillin und Erythromycin haben keine Wechselwirkungen mit Amanita Muscaria und können sicher zusammen eingenommen werden.
Antihistaminika: Antihistaminika wie Loratadin und Diphenhydramin haben keine Wechselwirkungen mit Amanita Muscaria und können gefahrlos zusammen eingenommen werden.
Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen haben keine Wechselwirkungen mit Amanita Muscaria und können gefahrlos zusammen eingenommen werden.
Blutdruckmedikamente: Blutdruckmedikamente wie Lisinopril und Metoprolol haben keine Wechselwirkungen mit Amanita Muscaria und können gefahrlos zusammen eingenommen werden.
Disclaimer: Es wird an dieser Stelle klar darauf hingewiesen, dass Amanita innerhalb der EU nur als Räuchermittel zugelassen und verkauft wird. Die orale Einnahme findet in selbstverantwortlicher Eigenverantwortung statt und wird vom Autor nicht empfohlen. Alle Informationen aus diesem Beitrag sind rein persönlicher Natur und sollen nicht zur Nachahmung animieren. Die Verantwortung liegt beim Leser und nicht beim Autor.
Wer sich zum Thema Mikrodosing selber weiter bilden möchte, dem seien die Bücher „Healing, creativity and recovery with the sacred mushroom“ von Baba Masha (ein guter Gesamtüberblick) sowie „Dosing Amanita Muscaria“ von Amanita Dreamer (weiter in die Tiefe führend) empfohlen, sowie sich diese Beiden Videos auf Youtube: Video 1 und Video 2 (bei Video 2 geht es ab Minute 12 explizit um Amanita Muscaria) anzusehen.
Alexander „Alexier“ Possegger beschäftigt sich seit 20 Jahren mit den Themenbereichen Superfoods, Superherbs, holistischer Astrologie und ganzheitlicher Lebensführung mit dem Schwerpunkt Psychosomatik als Wachsstumschance.
Beratungen und Ausbildungen im Raum Wien und Online werden von ihm angeboten und wenn Zeit bleibt, widmet er sie seiner Kunst, mit der er persönliche und kollektive Strömungen bildlich verarbeitet. www.alexier.com
Interessiert? Schreib mir eine Mail – info@alexier.com
*die meisten User bleiben bei unter 1 Gramm. Die psychedelische Grenze (die bei jedem natürlich anders ist) beginnt bei ca. 5 Gramm (so der allgemeine Tenor in der Amanita Szene)
**(Amanita Dreamer, eine weitere Expertin im Amanitaversum empfiehlt 70 Grad um eine möglichst hohe Decarboxylierung zu erreichen)
*** 1 bis 2x was zwischen Daumen und Zeigefinger passt, hat sich als Menge gut bewährt. Die Wirkung dieser Methode scheint mir persönlich „direkter“ und schneller. Durch das Vermahlen der Kappen und den Kontakt mit Eisen, scheint auf der feinstofflichen Ebene etwas von der Gesamtenergie verloren zu gehen. Dieser Umstand ist aber minimal und nur nuanciert wahrnehmbar. Das Pulver hat den schon erwähnten Vorteil, dass es immer die gleiche Menge an Inhaltsstoffen liefert und man nicht durch Schwankungen überrascht wird.
**** Die aktivierende Wirkung hörte nach ca. 4 bis 5 Stunden auf
***** je luftiger, also ungeerdeter und dadurch übermäßig sensibel ein Nervensystem ist, umso weniger Amanita braucht es um eine Wirkung zu spüren. In solchen Fällen kann auch das Räuchern schon stark wahrgenommen werden. Vor allem bei luftigen Frauen reichten oft schon 0,1 Gramm oder weniger um das Nervensystem spürbar zu beruhigen.